Give me a break after Irma! Einfach mal eine Pause machen und den Akku wieder aufladen. Das hatte ich mir nach der Zeit nach Hurricane Irma gewünscht, aber irgendwie konnte ich die Insel einfach nicht verlassen, weil es sich anfühlte, als würde ich die Menschen auf St. Maarten | St. Martin im Stich lassen und es gibt hier einfach zu viel zu tun, als das ich ruhigen Gewissens eine Pause machen kann. Aber dann ergab sich eine spontane Gelegenheit!
Als mir eine befreundete Bloggerin „“The Traveling Island Girl“, von ihren Plänen berichtete, einen Kurztrip nach SABA zu unternehmen, klinkte ich mich ein. Seit Längerem standen wir in Kontakt mit Barbara (54) und Wolfgang (62) Tooten, zwei deutschen Auswanderern, die ein Hotel auf der Insel SABA betreiben und kurzerhand wurde vereinbart, dass wir gemeinsam ein paar Tage dort verbringen würden.
Ein Flug war schnell bei WINAIR gebucht und schon startete der “Twin Otter” früh morgens gen Nachbarinsel. SABA, auch „the unspoiled queen“ (die unverdorbene Königin) genannt. Die Insel erhob sich mit 877 Metern majestätisch direkt vor uns und nach dem 12-minütigen Landeanflug gab der Juan E. Yuarchin Airport als einer der schwierigsten Flughäfen der Welt seinem Namen alle Ehre. Eine 400 Meter kurze Start- und Landebahn, die sich freischwebend am unteren Fußrand der Insel erstreckt, fordert bestes Können eines Piloten. Der Flughafen wurde im Jahre 1963 eröffnet und die Ladung war ein echtes Erlebnis! Ein absolutes Highlight!
Am Flughafen angekommen, bestieg ich, nach einer sehr zügigen Abfertigung, ein Taxi und dieses brachte mich dann nach Windward Side, einem der 4 bewohnten Viertel auf SABA. Neben Windward Side gibt es noch The Bottom, Zions Hill und St. John.
Saba gehört zu den Niederlanden und hat sich (im Gegensatz zu St. Maarten) in 2010 per Referendum dafür entschieden. Das Zahlungsmittel ist jedoch der USD. Obwohl Holländisch die Amtssprache ist, haben wir ausschließlich Englisch als Alltagssprache wahrgenommen. Es leben ca. 2000 Menschen auf der Insel, u.a. 400 Studenten der medizinischen Universität. Der Insel-Vulkan Mount Scenery ragt 877 Meter über den Meeresspiegel und markiert den höchsten Punkt von Holland. Die Insel ist mit ihren 13 km2 die kleinste bewohnte Insel der niederländischen Antillen, hat aber sehr viel zu bieten! Tipp: Man benötigt einen Adapter für 110 Volt.
Neben Tauchen und Schnorcheln ist die Insel für ihre Wanderpfade bekannt. Auf dem schlafenden Vulkan finden sich 8 verschiedene Vegetationsstufen und das üppige Grün im Kontrast zu den Felsen und dem Gebirgscharakter sowie dem tiefblauen Meer, läßt die Insel so friedvoll wirken. Saba’s Marine Park ist eines der besten Tauchreviere der Welt. Man spürt die positive Energie dieses Fleckchen Erde sofort nachdem man die Insel betreten hat. Ein einzigartiges Erlebnis!
Bei meiner Ankunft in Scout’s Place Hotel wurde ich bereits erwartet und auf die Terrasse geführt. Was für ein Ausblick! Welch Ruhe! Ich war schier überwältigt von dem Panorama, was sich bot und mir wurde schlagartig bewußt, wie sehr meine Energie in den Monaten nach Irma gelitten hat. Ein sehr emotionaler Moment.
Die Begrüßung durch Wolfgang und Barbara war herzlich und freundschaftlich. Man fühlt sich sofort wohl bei den beiden. Sie leiten das Restaurant, das Hotel und vermieten noch weitere Gästehäuser. Man kann sofort spüren mit wie viel Leidenschaft sie ihr Hotel führen. Sie sind vor 18 Jahren hierher ausgewandert und haben in der Zwischenzeit noch ein weiteres Grundstück erworben, dass sie uns auch noch gezeigt haben. Das Grundstück hat einen wundervollen Ausblick und eine einzigartige Lage!
Das Besondere ist, dass man von hier eine traumhafte Aussicht auf St. Eustatia und St. Barth hat und auch Booby Hill, sowie den Flughafen von dort sieht. Wolfgang hat uns dann den künftigen Pfad durch einen angelegten Zen-Garten mitten durch den Regenwald gezeigt und Barbara hat uns den Meditiations-Kreis erklärt. Hier an diesem magischen Ort, lassen sich Yoga Stunden, Meditationen, Hochzeiten, Flitterwochen oder einfach wundervolle Ferien verbringen. Hier kann man vollkommen entspannen. Die Ruhe ist himmlisch!
Anschliessend haben wir unser Zimmer im Scouts Place bezogen. Ein geräumiges, sauberes Doppelzimmer im oberen Stockwerk mit wunderschönen Ausblick, Kühlschrank, Kaffeemaschine und Badezimmer. Die Matratzen und Kopfkissen waren sehr angenehm! Wir haben super gut schlafen können.
Fußläufig vom Scouts Place sind Restaurants, Geschäfte, Supermarkt und der Tourismusoffice erreichbar. Windward Side ist etwas höher gelegen und daher weht hier oft eine Brise, sodass es ratsam erscheint, sich lange Hose und Pullover mitzunehmen, da es nach Sonnenuntergang auf 25 Grad abkühlt. Tagsüber ist es heiß, aber aufgrund des leichten Windes sehr angenehm. Vorsicht: Sunblocker auftragen, da man nicht merkt, wie die Sonne sticht.
Das Klima ist insgesamt sehr angenehm auf der Insel. Es ist nicht stickig oder zu heiß. Die reichhaltige Vegetation und die Unterwasserwelt laden zu zahlreichen Wanderungen oder Tauchgängen ein. Sowohl die Wanderungen in der Natur als auch die Tauchgänge sind einzigartig auf der Welt. Langeweile kommt hier nicht auf.
Besonders auffällig ist, dass die Menschen super freundlich und hilfsbereit sind. Jeder bietet sich an weiter zu helfen oder erklärt einem etwas über die Insel und ihre Bewohner. Man kann jederzeit eine Mitfahrgelegenheit angeboten bekommen. Das ist hier vollkommen normal.
Es gibt ca. 1000 Autos auf der 14,5 km langen Straße “The Road”, die vom Hafen in “The Botom” bis zum Flughafen in “Cove Bay” führt. Diese Straße konnte eigentlich nicht gebaut werden hieß es von europäische Ingenieuren 1930, bis Josephus Lambert Hassell den Mut hatte, dieses Projekt anzugehen. Seither heisst „The Road“ auch noch “Die Straße, die niemand bauen wollte“. Ein Denkmal am Straßenrand zwischen Windward Side und St. Johns erinnert daran. Mehr Infos zu dem Bau der Strasse hier.
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3 Gedanken zu “SABA – unsere Nachbarinsel”