Hoffnung

Hoffnung haben wir ja glücklicherweise die ganze Zeit über gehabt, doch jetzt, wo die Kreuzfahrtschiffe wieder Philipsburg anlaufen, da keimt noch mehr Hoffnung auf. Mit jedem Tag kommt ein neues Kreuzfahrtschiff mit Urlaubern zu uns und bringt uns Hoffnung! Wer live verfolgen will, welches Schiff im Hafen ist, kann dies hier auf der Webcam sehen: Link zur Webcam Philipsburg

Es kommt jetzt langsam wieder Umsatz in die Geschäfte und damit kommt auch die völlig am Boden liegende Wirtschaft wieder etwas in Gang. Auch wenn wir erst ca. 1/3 der Schiffe im Vergleich zum Vorjahr derzeit bei uns haben, so merkt man doch, wie erleichtert die Menschen hier sind, dass es wieder Kundschaft gibt.

Die letzten Monate waren hart. Und auch jetzt läuft noch nicht alles rund. Es gibt noch wahnsinnig viel zu tun und die Verdienstmöglichkeiten sind momentan noch gering. Alle haben Renovierungen zu tätigen und mindestens ihr Zuhause und oft auch noch ihr Business wieder aufzubauen. Nachdem alles feucht oder zerstört wurde, gab es die Phase der Entrümpelung, der Müllentsorgung, dann wurde gelüftet, getrocknet und renoviert. Neu eingerichtet und oft mussten neue elektronische Geräte angeschafft werden. Manch einer musste komplett umziehen.

Jetzt, wo die Flugzeuge und die Kreuzfahrtschiffe kommen, werden die Menschen fast ungeduldig. Alles dauert ewig… überall muss angestanden werden, Dinge sind nicht lieferbar oder die Lieferzeiten lang. Allein Kooyman (der hiesige Baumarkt) hat 70 Container mit dringend erwarteter Ware im Hafen stehen und die Ware kommt von dort einfach nicht schnell genug ins Regal.

Hier die gestrige Schlange vor ORANGE (Telefon- und Internetanbieter) um 8 Uhr morgens:

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Handwerker werden händeringend gesucht! Jeder, der es sich leisten kann, hat bereits mit dem Renovieren angefangen und wartet nicht auf die Zahlung der Versicherung. Einige können nicht anfangen, weil die Eigentümergemeinschaft gemeinsam Dächer, Fenster oder Türen bestellen muss und die Entscheidungsfindung mit mehreren Involvierten einfach länger dauert. Manch einer hat keinen Handwerker gefunden, der zuverlässig ist.

Wir warten selber auch noch immer darauf, dass der Vermieter auch nur irgendetwas am Haus repariert, dass wir Internet, Telefon und Fernsehen angeschlossen bekommen und dass die Versicherung zahlt. Aber es muss jetzt bald losgehen, denn in Frankreich gibt es ein Gesetz, dass Versicherungen innerhalb von 5 Monaten regulieren müssen und die sind ja bald rum.

Alles in allem können wir uns persönlich nicht beklagen, denn wir haben viel Glück im Unglück gehabt und gute Verbindungen hier vor Ort. Wir sind sehr dankbar für all die Erfahrungen, die wir gemacht haben. Viele Gäste haben uns unterstützt, Freunde, Nachbarn und Menschen, von denen wir es nicht erwartet hätten. In der Not zeigt sich, wer zu einem hält! Auch die Touranfragen kommen jetzt wieder rein und das freut uns natürlich auch. Ende diesen Monats werden wir die erste #AFTERIRMA Tour haben und sind schon sehr gespannt, wie unsere Gäste die Insel jetzt empfinden werden. Wir selber sehen ja nur den Fortschritt und wir wissen, was hier schon alles geschafft wurde und woher wir schon gekommen sind.

Alles in allem sind wir positiv und haben inzwischen auch unsere Hilfen an die heimische Bevölkerung gebündelt. Wir sind Teil einer Gruppe, die Menschen direkt vor Ort hilft und haben uns mit einigen anderen hier gemeinsam organisiert. Jeff ist ein hiesiger indischer Juwelier und Jacky ist eine Autorin aus England. Sie und viele andere hier sammeln Spenden und geben dieses Geld an ein Waisenheim auf der holländischen Seite, eine Kindertagesstätte auf der franz. Seite und viele local Familien. Touristen ebenso wie Einheimische beteiligen sich an dem Programm.

Wir liefern Lebensmittel, Möbel und was sonst gebraucht wird direkt an die Familien. Wir finden, das ist eine tolle Sache und genau das, was wir ja auch vorher selber gemacht haben. Das Geld wird 100% direkt an die Familien gespendet, bzw. für sie hier auf der Insel ausgegeben, was dann auch die hiesigen Geschäfte wieder unterstützt.

Mehr darüber erfahrt ihr hier:

All about a smile

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