Wie feiert man Ostern in der Karibik? 

In der Karibik kommen Ostern die Familien am Strand zu einem guten Essen zusammen. Aufgrund der zahlreichen unterschiedlichen Kulturen, wird unterschiedlich gefeiert und gegessen, aber insgesamt verbringt man viel Zeit miteinander meist in großen Gruppen, besucht den Gottesdienst und trifft sich mit Freunden.

Da die Insel christlich geprägt ist und wir viele Katholiken hier haben feiern wir Ostern fast genauso wie in Deutschland, nur dass wir an den Strand gehen, statt in den Garten. Zum Auftakt des Osterwochenendes ist der Karfreitag, der Tag der Feier der Passion Christi, traditionell ein Feiertag. Dieser Tag ist in der Tat von Einschränkungen geprägt. Man geht zur Messe, betet den Kreuzweg, aber vor allem fastet man vom Morgen bis zum Abend. Dann trifft man sich mit der Familie um ein Gericht, das das Fasten auf den Antillen symbolisiert: die Accras.

Accras oben links auf dem Teller.

Ob Fisch-, Gemüse- oder Garnelenacras, dieses Gericht kann auf viele verschiedene Arten zubereitet werden. Accras (in Guyana Marinaden genannt) bestehen jedoch aus Mehl, Wasser, Karotten, Malanga-Kohl (eine Kohlsorte auf den Antillen) oder Giraumon. Zu diesem Gericht kann eine magere Mahlzeit aus gekochtem oder geröstetem Fisch, Landgemüse (Wurzelgemüse) oder Rohkost serviert werden.

Auf der holländischen Seite ist am Karfreitag alles geschlossen, während auf der französischen Seite ein normaler Arbeitstag ist. Auf der holländischen Seite findet der Kreuzigungszug „Stations of The Cross“ auf dem Boardwalk in aller Frühe in Philipsburg statt:

Gefolgt von einem Karfreitags-Gottesdienst mit anschließendem Abendmahl. Hier sind die Gottesdienste der katholischen Kirche in der Front Street in Philipsburg aufgelistet:

Karfreitag ist zwar auch auf dem französischen Teil ein christlicher Feiertag, aber kein gesetzlicher Feiertag und von daher ein normaler Arbeitstag. Traditionell wird auch hier an dem Tag Fisch gegessen. Von Grün-Donnerstag bis Ostersonntag ist es insgesamt eher ruhig, in Gedenken an die Kreuzigung und den Tod Jesus wird an diesen Tagen nicht gefeiert. Erst am Sonntag wieder. Man geht in der „Holy Week“ in den Gottesdienst.

Nach dem Opfern wird nun gefeiert. Der Ostersonntag ist auf den Antillen gleichbedeutend mit der Befreiung. Das Leben nimmt seinen Lauf und die Feierlichkeiten werden wieder aufgenommen. Man feiert das Ende der Fastenzeit, indem man ausgeht.

Die Franzosen feiern Ostern am Oster-Montag. An dem Tag suchen die Kinder ihre Ostereier und die Familien kommen zusammen. Es wird gegessen, man geht an den Strand, oft wird über Ostern an den Stränden gezeltet. Man isst „Gâteau“, das Osterbrot, Hefekranz, oder Kuchen, bemalte Ostereier, Foie Gras und Lamm „Gigot d‘ Agneau“ und viel Schokolade. 

Gâteau und bemalte Eier
Gigot d’ Agneau

Ostersonntag und Ostermontag steht kulinarisch bei den Einheimischen die Krabbe im Mittelpunkt! Ursprünglich geht der Verzehr dieser Speise auf die Karibik und die Arawaks zurück, die vor der Kolonialisierung auf den Inseln lebten. Später kam die Tradition während der Sklaverei auf. Die Kirche schrieb den Sklaven die Fastenzeit vor. Da ihnen fettes Fleisch verboten war, griffen sie auf mageres Fleisch wie Krabben oder Schalentiere zurück.

Matoutou oder Matéte

Für diesen Anlass werden Landkrabben geborgen, die schon Tage zuvor im Sand gelegen hatten. Sie sind kleiner als Taschenkrebse. Diese Krabben werden dann zu einem traditionellen Gericht gekocht, das mit Reis serviert wird: Matoutou (auf Martinique) oder Matété (auf Guadeloupe) aus Krabben.

Die Insel ist zu Ostern meist noch gut von Touristen besucht, sodass viele, die hier wohnen, Ostern auch trotzdem noch arbeiten müssen und direkt nach Ostern fängt dann auf der holländischen Seite der Carnival an und das bedeutet Party, Straßenumzüge und viele bunte Kostüme gepaart mit lauter Musik. Davon mehr beim nächsten Mal…


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